Donbass
Inhalt
Der Donbass in der Ostukraine. Seit 2014 herrscht hier ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. In 13 kaleidoskopartigen, absurden Episoden zeigt Regisseur Sergei Loznitsa ein Land, das zwischen informellen Machtstrukturen, Korruption und Fake News zerrieben wird. Eine Gruppe Schauspieler inszeniert einen TV-Beitrag über einen fingierten feindlichen Anschlag; aus Rache für einen vermeintlichen Rufmord kippt eine Politikerin Fäkalien über den Kopf eines Chefredakteurs; ein Mann führt durch eine weitverzweigte Bunkeranlage, in dem dutzende Menschen Zuflucht vor Feuerbeschuss suchen. Beschlagnahmungen, Kontrollschikanen und Prügelstrafen sind an der Tagesordnung. Der kalte Horror von Angst, Gewalt und Hysterie erfasst mehr und mehr Bereiche des Lebens und nimmt immer groteskere Züge an …
DONBASS eröffnete in Cannes die Sektion „Un Certain Regard“ und wurde von der internationalen Presse als Meisterwerk gefeiert. Sergei Loznitsa erhielt für seine medienkritische und hochpolitische Farce den Sektions-Preis für die Beste Regie.
"Im Gespräch mit den Zuseher:innen nach dem Film hat sich herauskristallisiert, dass er für uns alle ein sehr verstörender Film war, nicht unbedingt wegen der Gewalt, sondern wegen der sich ständig steigernden Hysterie. Außerdem gibt es im Film sehr viele Momente, die einem, wenn man aus der heutigen Sicht einen Film von 2018 ansieht, fast prophetisch vorkommen. Immer wieder diese Aussagen der prorussischen Separatisten, dass die Faschist:innen aus dem Rest des Landes verjagt werden sollen. Das hat bei uns als Zuseher:innen ein äußerst unangenehmes Gefühl hinterlassen. Donbass ist ein verstörender Film, aber es ist einer, den man trotzdem oder vielleicht gerade deshalb sehen sollte. Weil Krieg ist das nun einmal, verstörend." (Nachbericht Filmabend Goldwörth)