Megatrends der Zukunft: Wie Digitalisierung und Co. die Freiwilligenarbeit verändern
Megatrends der Zukunft: Wie Digitalisierung und Co. die Freiwilligenarbeit verändern
Individualisierung, neue Mobilität und Digitalisierung verändern die Grundlagen der Gesellschaft und damit auch von freiwilligem sozialem und kulturellem Engagement. Wie diese Megatrends in der Freiwilligengewinnung genutzt werden können, darum ging es am 15. April beim Vortrag von Johann Lefenda, dem Leiter der Oö. Zukunftsakademie. Die Veranstaltung bildete – kurz vor dem weltweiten Tag der Anerkennung von Freiwilligen am 20. April – den Auftakt zum forum.engagiert, mit dem der Verein füruns (bisher Verein dieziwi) durch Oberösterreich tourt, um Vereine und Organisationen bei der Suche nach Freiwilligen zu unterstützen und zu stärken.
(Linz, 16. April 2024) Welche Megatrends haben Einfluss auf freiwilliges Engagement im Sozialbereich und kulturelles Ehrenamt? Worauf müssen Freiwilligenorganisationen achten, um gut für die Zukunft gerüstet zu sein? Und wie können Menschen auch in Zukunft für freiwilliges Engagement motiviert werden? Um diese und weitere Fragen ging es bei der Auftaktveranstaltung für das forum.engagiert, mit dem der Verein füruns (bisher bekannt als Verein dieziwi) in den kommenden Monaten in insgesamt fünf Städten in Oberösterreich gastiert. Der Startschuss erfolgte vor rund 80 Teilnehmer:innen am Montag in Linz, kurz vor dem weltweiten Tag der Anerkennung von Freiwilligen am 20. April. "Mit dem Format wollen wir freiwilliges Engagement stärken und Organisationen in der Freiwilligenkoordination unterstützen", schilderte Petra Pongratz, Geschäftsführerin des Vereins füruns.
"Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die mehr tun, als sie müssten", sagte Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer. "Gerade in Zeiten, die immer schneller, digitaler und individueller werden, wird es zur Herausforderung, freiwillige Engagierte zu gewinnen. Ich sehe vor allem den demografischen Wandel, die Frage der Integration und den gesellschaftlichen Zusammenhalt als Schicksalsfragen für unsere Gesellschaft, für die wir Menschen brauchen, die auch Verantwortung übernehmen. Ich danke dem Verein füruns, dass er diese zentrale Frage in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt."
Laufende Weiterentwicklung
Zum Auftakt referierte Johann Lefenda, der Leiter der Oö. Zukunftsakademie, am 15. April im "OÖ Forum" der Oberösterreichischen Versicherung über zehn Megatrends der Gegenwart und Zukunft und sorgte damit für so manche Überraschungen und Aha-Momente im Saal. So geht mit den "Babyboomern" eine relativ gut gebildete und fitte Generation in Pension – und hat dadurch auch mehr Tagesfreizeit. Dank Angeboten wie dem Klimaticket sind die Oberösterreicher:innen so mobil wie nie zuvor. Und Oberösterreichs Jugend will sich sinnstiftenden Tätigkeiten widmen und räumt digitalen und realen Räume denselben Stellenwert ein.
"Gesellschaftliches Engagement wird sich aufgrund dieser zehn Trends völlig verändern", sagte Lefenda. "In allen Lebensbereichen führen die Megatrends zu schleichenden, aber nachhaltigen Veränderungen. Früher oder später treffen sie alle auch Organisationen, die auf ehrenamtlichem Engagement beruhen. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig die Auswirkungen der Megatrends auf die eigene Organisation zu beleuchten und Weichenstellungen für die Zukunft abzuleiten."
Im Anschluss an den Vortrag erarbeiteten Vertreter:innen der freiwilligen sozialen Engagementbereiche, des kulturellen Ehrenamts und der freien Kulturszene bereichsübergreifend Ideen, die von "Mehr Offenheit im Vorstand" über "Jugendszenen direkt ansprechen" bis zum "Klimaticket für Freiwillige" reichten. "Wir möchten voneinander lernen und gemeinsam Ideen für eine zukunftsorientierte Freiwilligengewinnung entwickeln", erklärte Pongratz vom Verein füruns. Die Ergebnisse finden Eingang in einen Informationsfolder, der praxisnahe Tipps für die Kommunikation mit Freiwilligen und Interessierten enthalten soll.
Regionaler Wissenstransfer im Herbst
Mit dem gesammelten Ideen und Erkenntnissen gastiert das forum.engagiert ab Herbst in den Regionen Braunau, Grieskirchen, Rohrbach und Steyr. Die Veranstaltungen bestehen aus einem theoretischen Input mit allgemeinen Informationen und den Ergebnissen der Auftaktveranstaltung sowie den praktischen Erfahrungen von Freiwilligenorganisationen aus der Region, welche Ansätze in der Ansprache von Freiwilligen für sie gut funktionieren und welche Lektionen sie bereits gelernt haben. Im Anschluss teilen die Teilnehmer:innen im Barcamp und am Buffet ihr Wissen in der Freiwilligengewinnung miteinander.
Den Abschluss von forum.engagiert bildet ein Onlinevortrag zum Thema: "Wie binde ich neue Freiwillige von Anfang an erfolgreich an meine Organisation?" Denn erfolgreiche Arbeit mit Freiwilligen soll sie nicht nur kurzfristig einbinden, sondern langfristig zum Einsatz für das Wohl aller motivieren.
Organisiert wurde der Auftakt am 15. April in Kooperation mit der Oö. Zukunftsakademie, dem Verbund Oberösterreichischer Museen, dem OÖ Forum Volkskultur, der Oberösterreichischen Versicherung, der Kulturplattform Oberösterreich, ARGE Alten- und Pflegeheime, Caritas Oberösterreich, Diakoniewerk, Fokus Mensch, Rotes Kreuz Oberösterreich, Samariterbund und Volkshilfe Oberösterreich.
Über uns
füruns – Zentrum für Zivilgesellschaft
Der Verein füruns, bisher bekannt als „Verein dieziwi – Die Zivilgesellschaft wirkt“, ist eine österreichweite Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement und unterstützt all jene, die mit ihren Ideen, Initiativen und Projekten dazu beitragen, dass unser (Zusammen-)Leben besser wird. Durch innovative Lösungsansätze und Projekte entstehen neue Partizipations- und Vernetzungsmöglichkeiten und tragen somit zur Nachhaltigkeit von zivilgesellschaftlichem Engagement bei. Der Verein wird unterstützt durch das Sozialressort des Landes Oberösterreich, die Integrationsstelle des Landes Oberösterreich, das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, die Stadt Linz und den Fonds Gesundes Österreich.