Symposium der Zivilcourage: Rund 100 Teilnehmende setzen in Linz starkes Zeichen gegen Extremismus
Symposium der Zivilcourage: Rund 100 Teilnehmende setzen in Linz starkes Zeichen gegen Extremismus
"Mut lässt sich erlernen" – so das Fazit des Symposiums für Zivilcourage, das am vergangenen Freitag in Linz über die Bühne ging. Rund 100 Teilnehmende ließen sich im Jägermayrhof von Impulsvorträgen, Protestliedern und Workshops inspirieren und wachrütteln. Im Zentrum der Veranstaltung des Vereins füruns (bisher Verein dieziwi) stand dabei die Frage, was radikalen und extremistischen Tendenzen in der Gesellschaft entgegengehalten werden kann.
(Linz, 8. April2024) Zum bereits dritten Mal rückte der Verein füruns (bisher bekannt als Verein dieziwi) beim Symposium der Zivilcourage das Thema Extremismusprävention in den Fokus: Rund 100 Teilnehmende kamen am 5. April in den Jägermayrhof in Linz, um sich bei freiem Eintritt über die verschiedenen Facetten von Extremismus, Prävention und Zivilcourage zu informieren und auszutauschen.
Eröffnet wurde das Symposium um 13.30 Uhr durch eine Videobotschaft von Sozialminister Johannes Rauch: "Es geht darum, das Schweigen zu durchbrechen, die Stimme zu erheben und in schwierigen Situationen klare Haltung zu zeigen. Ich finde es wunderbar, dass hier die Chance geboten wird, sich zusammenzufinden, einen Austausch zu führen, einander Kraft zu geben und sich gegenseitig zu motivieren. Zeigen wir, wie wichtig uns gelebte Demokratie ist!"
Im Anschluss gab Rechtsextremismusforscher Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) in seiner Eröffnungskeynote zu bedenken, dass Extremist:innen kaum mit rationalen Argumenten zu begegnen sei. Peham plädierte dafür, Ängste und Wünschen hinter den extremistischen Versprechungen verstehen zu lernen und seinem Gegenüber stets auf Augenhöhe zu begegnen. Sarah Wiesinger von der Antidiskriminierungsstelle Steiermark stellte die von ihr initiierte Smartphone-App BanHate vor, mit der jede:r anonym Hassbotschaften im Netz melden kann. Politikwissenschaftler Michael Hunklinger zeigte in seinem Impulsvortrag auf, dass "erkämpfte politische Rechte von LGBTQ+-Personen in Europa keineswegs in Stein gemeißelt sind" und warnte davor, sich auf den Errungenschaften der Vergangenheit auszuruhen. Abgerundet wurden die Vorträge von Liedermacherin Frau Tomani, die mit ihren sozialkritischen Texten das Publikum zum Mitsummen brachte.
Gemeinsam ins Tun kommen
Den Vorträgen folgte eine gemeinsame Podiumsdiskussion zum Thema "Zivilcourage in extremen Zeiten". Im Anschluss luden alle Vortragenden zu einem vielfältigen Workshopprogramm. Dabei kamen die Teilnehmenden selbst ins Tun und erarbeiteten gemeinsam, wie Zivilcourage aussehen kann. Als gemütlicher Ausklang tauschten die Besucher:innen beim gemeinsamen Abendessen ihre Erfahrungen und Eindrücke untereinander aus. "Das Symposium bietet den Raum, gemeinsam zu erarbeiten, wie Zivilcourage aussehen kann", sagte Petra Pongratz, Geschäftsführerin des Vereins füruns. "Es dient als Möglichkeit, sich zielgerichtet auszutauschen und mit Schwerpunktthemen der Extremismusprävention auseinanderzusetzen."
Über uns
füruns – Zentrum für Zivilgesellschaft
Der Verein füruns, bisher bekannt als „Verein dieziwi – Die Zivilgesellschaft wirkt“, ist eine österreichweite Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement und unterstützt all jene, die mit ihren Ideen, Initiativen und Projekten dazu beitragen, dass unser (Zusammen-)Leben besser wird. Durch innovative Lösungsansätze und Projekte entstehen neue Partizipations- und Vernetzungsmöglichkeiten und tragen somit zur Nachhaltigkeit von zivilgesellschaftlichem Engagement bei – zum Beispiel durch den Bereich Extremismus (bisher bekannt als zusammenhalten). Der Verein wird unterstützt durch das Sozialressort des Landes Oberösterreich, die Integrationsstelle des Landes Oberösterreich, das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, die Stadt Linz und den Fonds Gesundes Österreich.