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Das Projekt mitgehn wird von uns nicht mehr angeboten, aber von der Diakonie in veränderter Art weitergeführt.
Infos zu mitgehn vom Diakonie FlüchtlingsdienstMenschen in prekären Lebenslagen erleben oftmals Situationen, in denen sie sich abwertend und ungerecht behandelt fühlen. Termine auf Ämtern und Behörden, aber auch bei Ärzt:innen, in Krankenhäusern oder bei Gutachter:innen können ein Gefühl der Beschämung auslösen, das nicht spurlos an den Betroffenen vorübergeht. Diese Erfahrungen führen zu Stress und gesundheitlichen Belastungen. Viele Menschen, die zum Beispiel durch Arbeitslosigkeit, Armut oder eine sichtbare Behinderung benachteiligt sind, machen häufige und andauernde Beschämungserfahrungen.
Erfahrungen zeigen, dass es für alle Seiten positive Auswirkungen haben kann, wenn Menschen in schwierigen Lebenslagen bei derartigen „Gängen“ begleitet werden. Eine Begleitperson wirkt oft deeskalierend und gibt der begleiteten Person ein Gefühl der Sicherheit. Viele Betroffene haben aber nicht die Möglichkeit, bei sozialen Einrichtungen oder Peers eine Begleitung anzufragen. Darüber hinaus führen prekäre Lebenslagen häufig zur sozialen Isolation, wodurch es auch an Freund:innen oder Bekannten fehlt, die man diesbezüglich um Unterstützung bitten könnte.
Gemeinsam mit der Armutskonferenz starteten wir deshalb das Projekt mitgehn, bei dem Freiwillige zu Ämtern, Behörden, Terminen bei Gesundheitseinrichtungen, Schulen, Vermieter:innen, Arbeitgeber:innen, Banken, Versicherungen, sozialen Einrichtungen und vielem mehr begleiten. Die Begleitungen finden derzeit ausschließlich in Linz statt.
Freiwillige werden mittels einer zielgerichteten Einschulung, die mit Betroffenen erarbeitet und umgesetzt wird, auf die Begleitungen vorbereitet und können ihre Mitgehtermine individuell auswählen.
Für die Begleitungen erhalten die Freiwilligen einen Ausweis, auf dem die Kurzinfo zum Projekt, die rechtlichen Grundlagen sowie die Kontaktdaten des ulf angeführt sind. Den Ausweis können sie bei Bedarf bei Terminen vorweisen und ihre Anwesenheit legitimieren. Bei eventuellen Rückfragen kann auch das ulf gerne von Ansprechpartner:innen vor Ort kontaktiert werden.
Im Anschluss werden die Freiwilligen über mögliche Begleittermine verständigt und können sich melden, wenn sie einen Termin übernehmen.
mitgehn unterstützt Menschen, die von Armut bedroht oder betroffen sind, Menschen mit Beeinträchtigungen, psychischen oder chronischen Erkrankungen sowie Alleinerziehende – unabhängig von Geschlecht, Alter, Sexualität oder Herkunftsland.
Die Betroffenen müssen ihren Begleitwunsch selbst telefonisch oder per E-Mail beim ulf bekanntgeben und für Rückfragen telefonisch zur Verfügung stehen. Terminanmeldungen von sozialen Einrichtungen, Angehörigen oder sonstigen Dritten werden nicht angenommen. Eine Garantie auf Begleitung von mitgehn besteht nicht. Je früher ein Termin bekanntgegeben wird, desto eher besteht die Möglichkeit auf eine Begleitung.
Die Freiwilligen sind mindestens 21 Jahre alt und sprechen gut Deutsch. Da eine klare Abgrenzung zu hauptamtlichen Tätigkeiten besteht, sind keine bestimmten Vorkenntnisse erforderlich.
Bei mitgehn melden sich Freiwillige je nach Termin, Treffpunkt und Zweck beim ulf an. Das heißt, bei mehreren Terminen können Betroffene von unterschiedlichen Freiwilligen begleitet werden.
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