Pressekonferenz: Neue Plattform für freiwilliges, zivilgesellschaftliches Engagement in Österreich, neuer Preis für soziale Innovation in Oberösterreich

02.12.2020
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LandesKorrespondenz MedienInfo

Informationsunterlage zur Pressekonferenz

mit Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer zum Thema

Neue Plattform für freiwilliges, zivilgesellschaftliches Engagement in Österreich, neuer Preis für soziale Innovation in Oberösterreich

Weil die Zivilgesellschaft wirkt! Neue Plattform für freiwilliges, zivilgesellschaftliches Engagement in Österreich, neuer Preis für soziale Innovation in Oberösterreich

Als ein Pilotprojekt hatten das Sozialressort des Landes Oberösterreich und das Sozialministerium 2008 das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum – kurz ULF – ins Leben gerufen. Zwölf Jahre danach vermittelt das ULF freiwillig Engagierte an mehr als 500 Einsatzstellen in ganz Oberösterreich, greift laufend aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen auf, initiiert innovative Projekte und setzt Jahr für Jahr mit einer großen Freiwilligenmesse mit mehr als 70 Partnerorganisationen als auch einem hochkarätig und international besetzten Symposium im Rahmen des Ars Electronica Festivals öffentlichkeitswirksame Maßnahmen. Das ULF hat sich einen Namen gemacht. Am diesjährigen Tag der Freiwilligenarbeit werden nun die nächsten beiden Kapitel dieser Erfolgsstory aufgeschlagen.

dieziwi – der neue Verein für freiwilliges, zivilgesellschaftliches Engagement in Österreich

„‘dieziwi‘ steht für ‚Die Zivilgesellschaft wirkt‘ und wird zivilgesellschaftliches Engagement in ganz Österreich stärken“, kündigt Nicole Sonnleitner, bislang Leiterin des ULF und ab sofort auch Geschäftsführerin des neuen Vereins zur Förderung freiwilligen, zivilgesellschaftlichen Engagements in Österreich, an. „Wir werden alles daransetzen, die vielen tollen Initiativen der vergangenen Monate so zu unterstützen, sodass aus spontanen Hilfsaktionen nachhaltige soziale Innovation wird, die nicht nur einzelnen Menschen in der Krise hilft, sondern uns als Gesellschaft insgesamt weiterbringt. Das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum wird in gewohnter Form mit seinen Leistungen innerhalb des neuen Vereins weiterbestehen.“

„Dass ‘dieziwi‘ nicht in Wien, sondern hier in Oberösterreich angesiedelt wird, unterstreicht welch großartige Arbeit im ULF seit nunmehr zwölf Jahren geleistet wird“, so Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer. „Die Art und Weise wie die Vision einer aktiven Zivilgesellschaft hier kontinuierlich in Strukturen gegossen wird, die einerseits effektives Handeln ermöglichen, andererseits aber extrem flexibel bleiben und in Zeiten einer Krise unglaublich schnell adaptiert werden können, hat Modellcharakter.“ dieziwi soll daran nichts ändern, sondern im Gegenteil, weiterhin vom ULF profitieren. „Das Land OÖ wird in Sachen zivilgesellschaftliches Engagement auch in Zukunft vorangehen, Neues initiieren und ausprobieren“, sagt Birgit Gerstorfer. „Gemeinsam mit dem ULF starten wir deshalb hier und heute einen neuen Wettbewerb.“

dieziwi21 – der OÖ Landespreis für zivilgesellschaftliche, soziale Innovationen

Die vergangenen Monate haben gezeigt, wieviel Potenzial in „der Zivilgesellschaft“ steckt. Durch die Pandemie wurden viele (schon vorher existierende) soziale Problemlagen ins Licht gerückt: soziale Isolation, Einsamkeit, soziale Benachteiligung, Altersdiskriminierung, Gewalt. Auch das Thema Digitalisierung mit all den Vorteilen, aber auch Nachteilen ist im Freiwilligenwesen angekommen.

Viele Initiativen, die entstanden sind, beschäftigen sich mit diesen Themen und wollen Lösungen finden und einen Beitrag leisten. Um an solchen Ideen weiterzuarbeiten und diese nachhaltig in unserer Gesellschaft zu verankern, ruft Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer gemeinsam mit dem Verein „dieziwi – Die Zivilgesellschaft wirkt“ am 7. Dezember 2020 den Landespreis dieziwi21 aus.

„Es ist unglaublich, wie hoch der Einsatz in dieser neuerlichen Krise ist und wie innovativ neue Ideen in Bezug auf das Engagement sind. Denn gerade in der Corona-Pandemie ist es uns nicht möglich, auf viele bekannte, traditionelle Formen des Engagements, die meist der Kontakt, die Begegnung eint, zurückzugreifen. Es müssen neuen Möglichkeiten gefunden werden, die soziale Nähe erlauben, aber physischen Kontakt verringern. Das ist für uns alle eine große Herausforderung. Für viele sozialpolitische Problemstellungen brauchen wir zivilgesellschaftliches, freiwilliges Engagement für sozialen Zusammenhalt – für unser Zusammenleben. Mit dem Preis dieziwi21 wollen wir diesen Ideen eine Starthilfe geben,“ so Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.

Gesucht werden bis 31. März 2021 innovative Ideen für Projekte, die freiwilliges, zivilgesellschaftliches Engagement fördern oder dazu ermutigen, selbst aktiv zu werden. Gefragt sind Ideen, die uns als Gesellschaft bereichern. Einreichen können oberösterreichische Initiativen, Kollektive, Vereine, Gemeinden und Privatpersonen – wichtig ist dabei, dass nicht einzelne Personen gewinnen, sondern ihre Ideen und Projekte ausgezeichnet werden. Der Aspekt der Beteiligung der Zielgruppe wird großgeschrieben, damit diese Ideen und Projekte auch wirklich bedürfnisorientiert umgesetzt werden können. Besonders wichtig ist der Innovationsgrad der Ideen, denn es geht darum, neue Formen von Engagement zu finden, die für zukünftige Entwicklungen wichtig sind. Vergeben

werden insgesamt drei Hauptpreise im Gesamtwert von 12.000 Euro. Aber nicht nur Geldpreise warten auf die Gewinnerinnen und Gewinner. Die Projekte werden zudem auf Wunsch mittels Coaching und Organisationsentwicklung professionell begleitet und es können Weiterbildungsangebote genutzt werden: „Es geht darum, die Gewinnerinnen und Gewinner bestmöglich zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen an ihren Ideen zu arbeiten, damit diese auch nachhaltig sind. Es geht darum, die Potenziale aufzuzeigen, Synergien mit anderen Projekten zu nutzen und viele neue Erfahrungen zu sammeln. Wir freuen uns darauf, die Gewinner dabei unterstützen zu dürfen,“ so Nicole Sonnleitner, die ihr Know How als Coach und Organisationsentwicklerin einbringen wird, weil sie davon überzeugt ist, dass „die Zivilgesellschaft wirkt“.

Internationaler Tag der Freiwilligen heuer von besonderer Bedeutung mit einem besonderen Dankeschön

Freiwilliges Engagement ist in Österreich sehr verbreitet. Laut Freiwilligenbericht des Sozialministeriums 2019 engagieren sich 46 Prozent der über 15Jährigen formell und/oder informell. Sowohl in Freiwilligenorganisationen als auch in der Nachbarschaftshilfe sind jeweils rund 2,3 Millionen Menschen engagiert. Da rund 1,2 Mio. Freiwillige in beiden Bereichen tätig sind, sind hochgerechnet rund 3,4 Mio. Menschen in Österreich freiwillig engagiert.

Am Engagement beteiligen sich grundsätzlich alle Altersgruppen, besonders hoch ist die Beteiligung der 60-69Jährigen mit 57 Prozent, also jene Personen am Ende der Erwerbsarbeit oder in der Nachberufsphase. Aber auch die unter 30Jährigen sind mit einem hohen Anteil – 43 Prozent – engagiert. Viele Motive sprechen dafür, sich freiwillig zu engagieren: anderen zu helfen ist nur eines davon. Immer mehr gewinnen Motive wie „ich möchte etwas Sinnvolles tun, meine Kompetenzen weitergeben, der Gesellschaft etwas zurückgeben, soziale Kontakte knüpfen“ und vieles mehr an Bedeutung. Das zeigt, wie vielfältig und bereichernd freiwilliges Engagement sein kann. Für den/die Einzelne/n und vor allem für uns als Gesellschaft.

Wie wichtig das Engagement der vielen Österreicherinnen und Österreicher ist, steht außer Frage. Jedes Jahr am 5. Dezember ist der Internationale Tag der Freiwilligen, ein Gedenk- und Aktionstag zur Anerkennung und Förderung freiwilligen Engagements. Ein Anlass, um Wertschätzung und Anerkennung auszusprechen: „In allen gesellschaftlich wichtigen Bereichen engagieren sich Menschen und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass dieses Engagement unersetzbar ist. Dafür gilt mein großer Dank und meine aufrichtige Wertschätzung an alle, die ihre Zeit unbezahlt zur Verfügung stellen. Sie leben Zusammenhalt und Solidarität!“ betont Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.

In den vergangenen Jahren wurde dieser Tag auch immer speziell gewürdigt mit einer Dankes-Feier veranstaltet vom ULF. Diese Feier war viele Jahre ein Ort der Begegnung. Begegnung, die unter diesen besonderen Umständen im Moment nicht möglich ist. Da dem ULF Wertschätzung und Anerkennung der Freiwilligen ein großes Anliegen ist, hat sich das ULF einen speziellen Dank einfallen lassen. Mit dem „Kleinen Adventkalender, der GUT(ES) tut“ werden Freiwillige beschenkt und viele andere sollen inspiriert werden, sich und anderen an jedem Tag im Advent etwas Gutes zu tun. „Es ist uns wichtig, die Botschaft, die Bedeutung von Engagement hinaus zu tragen. Es geht um viele kleine, oft banale Dinge, die wir den Leuten mitgeben und die wir alle beitragen können. Gerade heuer ist es wichtig, auf sich zu schauen, aber auch das eigene Umfeld im Blick zu haben. Dazu braucht es meistens wenig, aber es braucht viele,“ so Nicole Sonnleitner. Der Adventkalender kann sowohl als Do-it-yourself Anleitung downgeloadet oder beim ULF auch in Printform bestellt werden.

Weitere Informationen

Verein „dieziwi – Die Zivilgesellschaft wirkt“: www.dieziwi.at

Unabhängiges LandesFreiwilligenzentrum: www.ulf-ooe.at

Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber: Amt der Oö. Landesregierung, Direktion Präsidium, Abteilung Presse
Rückfragen-Kontakt: Ing. Harald Scheiblhofer, 0732/7720-12048; 0664/60072-12048; harald.scheiblhofer@ooe.gv.at

Rückfragen-Kontakt bei dieziwi:

Verein dieziwi. – Die Zivilgesellschaft wirkt.
Nicole Sonnleitner
Martin-Luther-Platz 3/3, 4020 Linz
+43 650 47 00 071 | info@dieziwi.at | www.dieziwi.at

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