Weltflüchtlingstag: Freiwillige unersetzbar bei Vermittlung der Sprache

15.06.2023
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Weltflüchtlingstag am 20. Juni: Freiwillige unersetzbar bei Vermittlung der deutschen Sprache

Freiwillige leisten einen unverzichtbaren Beitrag in der Betreuung und Begleitung geflüchteter Menschen – auch beim Erwerb der Sprache, wie eine Evaluierung der Deutschlernstrukturen in Oberösterreich zeigt.

(Linz, 15. Juni 2023) Alle Menschen haben das Recht auf Schutz: Das ist das Thema des Weltflüchtlingstags am 20. Juni. Seit 2001 veröffentlicht das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR an diesem Tag seinen Jahresbericht zur globalen Flüchtlingssituation. Schon im letzten Mid-Year Trends Report berichtete das UNHCR, dass die Zahl der gewaltsam vertriebenen Menschen 2022 weltweit rund 103 Millionen betragen hat – eine Steigerung von 13,6 Millionen Menschen im Vergleich zum Vorjahr. Hauptgrund für diesen enormen Anstieg war der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.

Große Einsatzbereitschaft in OÖ

Auch in Oberösterreich haben viele Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Naturkatastrophen fliehen, einen sicheren Hafen gefunden. Damit sie die Möglichkeit haben, hier anzukommen und sich einzuleben, braucht es Menschen, die Unterstützungsmöglichkeiten anbieten. "Unzählige Menschen haben gerade in der Ukrainekrise wieder gezeigt, wie stark das freiwillige Engagement in Oberösterreich ist und wie viele bereit sind zu helfen, wenn Hilfe benötigt wird", sagt Petra Pongratz, Geschäftsführerin des Vereins "dieziwi – Die Zivilgesellschaft wirkt".

Der Verein ist Träger des Projekts zusammenhelfen in Oberösterreich, das sich seit 2015 für die Integration von Geflüchteten einsetzt. In den vielen Austauschtreffen, die zusammenhelfen in OÖ in Kooperation mit den Regionalen Kompetenzzentren für Integration und Diversität 2022 und 2023 veranstaltet hat, zeigt sich immer wieder auf beeindruckende Weise, was engagierte Menschen im Integrationsbereich bewegen.

Eine Sprache lernen ist mehr als nur Deutschkurs

Ein wesentlicher Faktor der Integration ist das Erlernen der Sprache. "Manche Gruppen von Asylwerberinnen und Asylwerbern haben eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit. Wir müssen verhindern, diese in der Arbeitslosigkeit oder in der Sozialhilfe zu haben. Also müssen wir sie rasch alphabetisieren und qualifizieren", so der oberösterreichische Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer. Er hat eine Evaluierung der Deutschlernstrukturen in Oberösterreich in Auftrag gegeben, die ganz klar zeigt, dass freiwillig engagierte Menschen in der Sprachvermittlung unersetzbar sind.

Denn Deutsch lernen passiert zum größten Teil im täglichen Miteinander: Sprechen und verstehen lernen sind wichtige Aspekte für die weiteren Schritte in die Arbeitswelt und somit in die Selbsterhaltung. Dafür braucht es Freiwillige, die Menschen aus anderen Ländern in ihren Alltag blicken und teilhaben lassen. So wird nicht nur Sprache geübt, sondern Geflüchtete bekommen Zugang zu unseren Gesellschaftsstrukturen, gegenseitiges Verständnis und Respekt können entstehen und Werte werden vermittelt. "Gerade in ländlichen Regionen stellt der Deutscherwerb aufgrund verschiedener Faktoren eine Hürde dar. Umso wichtiger ist der Einsatz von freiwillig engagierten Menschen", sagt Pongratz.

Wertschätzung für Engagement

"Freiwillig Engagierte verändern unser Zusammenleben nachhaltig positiv, indem sie geflüchteten Menschen wertvolle Zeit schenken", ergänzt Andrea Mayrwöger, Leiterin des Projekts zusammenhelfen in OÖ. "Damit geben sie geflüchteten Menschen nicht nur die Chance, sich als Teil unserer Gesellschaft zu fühlen, sondern helfen auch maßgeblich beim Spracherwerb und in weiterer Folge beim Weg in die Selbsterhaltung. Dieses Engagement verdient Wertschätzung und Anerkennung!"

 

Über uns

zusammenhelfen in Oberösterreich – Engagiert für Integration
Das Projekt zusammenhelfen in Oberösterreich unterstützt freiwillig Engagierte, Initiativen, Vereine und soziale Organisationen bei ihrem Einsatz für geflüchtete und migrierte Menschen in Oberösterreich. Das kostenlose Angebot umfasst Informationen zu den Bereichen Asyl, Migration, Integration und Zusammenleben, diverse Austauschformate sowie Workshops und wird laufend erweitert. Das Projekt wurde 2015 initiiert, wird vom Verein "dieziwi. – Die Zivilgesellschaft wirkt." getragen und von der Integrationsstelle des Landes Oberösterreich gefördert.
www.zusammen-helfen.at

dieziwi. – Die Zivilgesellschaft wirkt.
Der Verein dieziwi ist eine österreichweite Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement und unterstützt all jene, die mit ihren Ideen, Initiativen und Projekten dazu beitragen, dass unser (Zusammen-)Leben besser wird. Durch innovative Lösungsansätze und Projekte entstehen neue Partizipations- und Vernetzungsmöglichkeiten und tragen somit zur Nachhaltigkeit von zivilgesellschaftlichem Engagement bei. Der Verein wird unterstützt durch das Sozialressort des Landes Oberösterreich, die Integrationsstelle des Landes Oberösterreich, das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, die Stadt Linz und den Fonds Gesundes Österreich.
www.dieziwi.at

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